Reisebericht der Ferienfreizeit in Boltenhagen

Hallo in die Runde,

die „Ostseeperlen sind gesund und munter zurück gekehrt. Martin Lisman hat einen Reisebericht geschrieben, dafür ganz lieben Dank.

Es lohnt sich durchaus, das Haus in Boltenhagen zu unterstützen, vor allem, da derzeit hohe Personalknappheit herrscht die Wenigen sich aber sehr viel Mühe geben, blinde und Seheingeschränkte Menschen zu Unterstützen. Den jungen Damen in Boltenhagen an dieser Stelle ein herzliches Danke und der Familie Arnold, die das Hotel leitet, das Allerbeste!

Ferienfreizeit im Aura-Hotel in Boltenhagen an der Ostsee

Nachdem die Corona-Welle unsere geplante Ferienfreizeit im Jahr 2020 unmöglich machte, war es in diesem Jahr wieder soweit. Insgesamt 32 Personen, Blinde, Sehbehinderte und ihre Begleitpersonen machten sich am 18.06.2022 mit einem Bus der Firma „Horst-Becker-Touristik“ auf den Weg ins Ostseebad Boltenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Auch ein Blindenführhund gehörte in diesem Jahr zur Reisegesellschaft, die nach einer über 10 stündigen Busfahrt ihr Ziel erreichte.

Der erste Tag stand zur freien Verfügung. Die Gegebenheiten im Haus konnten erkundet werden und auch die nähere und weitere Umgebung. Strand, Strandpromenade und der neu angelegte Steg seien hier nur beispielsweise erwähnt. Sonne, Wind und ein paar Regenschauer waren an diesem Tag unsere Begleiter. Interessante Ausflüge und Besichtigungen standen auf dem Wochenplan. Es blieb aber auch ausreichend Zeit, die Ostseewellen und den feinen Sandstrand zu genießen. Ein Einkaufsbummel durch die Boltenhagener Geschäftswelt durfte natürlich auch nicht fehlen.

Montag, 20. Juni:
Heute brachte uns der Bus nach Rehna. Im Herzen Rehnas findet man die weithin sichtbare Klosterkirche und die noch erhaltene Klosteranlage, mit deren Bau bereits im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Ab 1319 übernahm der Orden der Prämonstratenser vom Domkloster Ratzeburg die Anlage. Das ehemalige Gästerefektorium dient heute als Standesamt mit einem besonderen Ambiente. Selbstverständlich gab es auch eine Führung. Unsere Gruppe wurde in zwei Kleingruppen aufgeteilt und man hatte dadurch ausreichend Gelegenheit Dinge und Gegebenheiten abzutasten oder Fragen zu stellen. Diese wurden sehr ausführlich und kompetent von den beiden Gästeführerinnen beantwortet. Leider überraschte uns dann ein kräftiger Regenschauer und wir waren froh, dass unser Busfahrer Michel in Reichweite war und uns wieder nach Boltenhagen chauffierte.

Mittwoch, 22. Juni:
Natürlich durfte ein Besuch in der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin mit ihren 100 000 Einwohnern nicht fehlen. Zunächst gab es eine ca. einstündige Stadtrundfahrt, die von einem Reiseleiter begleitet wurde, der uns ausführlich über Vergangenheit und Gegenwart der Stadt informierte. Der zweite Teil der Stadtführung erfolgte dann zu Fuß und es wurden wieder zwei Gruppen gebildet. Leider kann ich wegen der vielfältigen und umfangreichen Informationen an dieser Stelle nicht einzelheitlich darauf eingehen. Erwähnen möchte ich z.B. das Schweriner Schloss, den Dom, die Kirche St. Nikolai (Schelfkirche) oder den Pfaffenteich. Bei ausgesprochen sonnigen Wetter war auch noch reichlich Zeit für ein lecker Eis, ein Fischbrötchen usw.

Donnerstag, 23. Juni:
An diesem Nachmittag besichtigten wir das „Tropfen-Kontor“ in Damshagen. Ein Mitarbeiter erläuterte uns die Herstellung der hochprozentigen Spirituosen sowie die Produktion verschiedener Obst- und Fruchtsäfte. Naturbelassene Direktsäfte und Cider werden ebenfalls hier hergestellt und natürlich auch zum Kauf angeboten. Das Obst stammt zum Großteil aus den Streuobstwiesen im Klützer Winkel, zwischen Lübeck und Wismar. Selbstverständlich gehörte auch eine Verkostung der edlen Tropfen zu unserem Besuch.

Das sommerlich sonnige Wetter lockte uns natürlich nicht nur an den freien Tagen, sondern auch noch am Abend an den Strand oder auch ins Meer. Der hauseigene Strand des Aura-Hotels mit den typischen Strandkörben war immer wieder ein Treffpunkt und lud ein, sich zu erholen und sich zu entspannen, sich den Seewind um die Nase wehen zu lassen oder sich von den Ostseewellen treiben zu lassen. Als Wahrzeichen Boltenhagens gilt die Seebrücke. Sie ragt 290 Meter in die Ostsee hinaus und ist beliebtes Ausflugsziel und Treffpunkt für Urlauber und Einheimische. Bei einem abendlichen Spaziergang auf der Brücke kann man einen beeindruckenden Sonnenuntergang beobachten.

Für Spaziergänger war der Segel- und Yachthafen Weiße Wiek im Ortsteil Tarnewitz ein lohnendes Ziel. 350 Liegeplätze für Segelboote und Jachten bieten hier ein beeindruckendes Bild.

Am Samstag, dem 25. Juni ging unsere Ostseefreizeit zu Ende und wir machten uns gegen 07:00 Uhr mit unserem Bus auf den Heimweg. An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an unsere Landesvorsitzende, Christa Maria Rupp, die diese Fahrt gut vorbereitet hatte und zusammen mit unserem Busfahrer Michel für einen reibungslosen Verlauf sorgte.

Wie allen bekannt sein dürfte, war dies die letzte Ferienfreizeit, die von Christa Maria Rupp in ihrer Funktion als Landesvorsitzende des BSV-Saar vorbereitet und durchgeführt wurde. Vielen Dank dafür, liebe Christa!

St. Wendel, 30.06.2022

Martin Lismann